Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum

Steigende Zahlen in der Dualen Berufsausbildung

Nach einem deutlichen Rückgang der Anfängerinnen und Anfänger in der Dualen Berufsausbildung während der Coronajahre – im Schuljahr 2020/21 im Vergleich zum Vorjahr um 10,4 % auf 31.920 Personen – steigen die Zahlen im Schuljahr 2024/25 wieder auf 34.210 Auszubildende an hessischen Berufsschulen.

Dies entspricht einer Zunahme um 7,2 Prozent binnen 5 Jahren, jedoch wird das Niveau von 2019/20 noch immer unterschritten (35.630 bzw. - 4,0 %).

„Der Fachkräftemangel und die Fachkräftesicherung stellen Wirtschaft und Politik zunehmend eine große Herausforderung. Die jetzt vorliegenden Zahlen zeigen aber einen positiven Trend für die Duale Ausbildung in Hessen, den wir gemeinsam mit unseren Partnern aus Wirtschaftsorganisationen, Gewerkschaften, kommunalen Spitzenverbänden und der Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit weiter bestärken wollen. Im April haben wir deshalb das „Bündnis für Ausbildung“ verlängert, um Jugendliche auf Ihrem Weg in und durch die duale Ausbildung bestmöglich zu unterstützen. Entscheidend bleibt, dass sich auch die Hessischen Unternehmen weiterhin dazu bereit zeigen, die notwendigen Ausbildungsplätze anzubieten“, betonte Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori.

Ergebnisbericht erstmalig mit Fokusthema

Der diesjährige Ergebnisbericht der integrierten Ausbildungsberichterstattung beinhaltet neben den bereits etablierten Auswertungen erstmalig ein Fokusthema, welches jährlich wechselt. Dieses Jahr werden regionalisierte Auswertungen zu Anfängerinnen und Anfängern im Dualen System im Zeitverlauf dargestellt. Der Fokus liegt dabei auf den regionalen Daten, sodass für jede kreisfreie Stadt und jeden Landkreis die Entwicklung aufgezeigt wird. Die Auswertungen erfolgen dabei anhand des Anteils der Anfängerinnen und Anfänger im Dualen System an allen Anfängerinnen und Anfängern in der jeweiligen Region. So kann ein Überblick darüber gewonnen werden, wie die Entwicklung der potentiellen Fachkräfte nach Abschluss einer Ausbildung im Dualen System in einem Landkreis oder einer kreisfreien Stadt in den letzten 10 Jahren verlaufen ist.

Werden die einzelnen Regierungsbezirke (RB) betrachtet, zeigt sich, dass der RB Kassel in den betrachteten 10 Jahren durchgehend einen höheren Anteil an Auszubildenden im Dualen System (Minimum 33,9 %, Maximum 39,5 %) aufwies als der RB Darmstadt sowie der RB Gießen (Minimum 31,4 bzw. 29,5 % und Maximum 36,0 bzw. 34,9 %).

Bei 10 von insgesamt 14 Regionen im RB Darmstadt gab es einen Anstieg der Anteile vom Schuljahr 2015/16 zum Schuljahr 2024/25, Ausnahmen bildeten die Wissenschaftsstadt Darmstadt (- 2,3 Prozentpunkte), der Main-Taunus-Kreis (- 1,8 Prozentpunkte), die Landeshauptstadt Wiesbaden (- 0,5 Prozentpunkte) und der Landkreis Offenbach (- 0,4 Prozentpunkte). Die deutlichste relative Steigerung verzeichneten der Hochtaunuskreis (+ 5,7 Prozentpunkte), der Wetteraukreis (+ 3,8 Prozentpunkte) und der Landkreis Bergstraße (+ 3,3 Prozentpunkte).

Der Verwaltungsbezirk Gießen besteht aus fünf Landkreisen. Bis auf den Landkreis Marburg-Biedenkopf (- 1,9 Prozentpunkte) stieg in den anderen Regionen der Anteil an Auszubildenden zwischen 1,2 Prozentpunkten (im Lahn-Dill-Kreis) und 4,9 Prozentpunkten (im Vogelsbergkreis) innerhalb der letzten 10 Jahre an. Die Landkreise Gießen und Limburg-Weilburg befanden sich ebenfalls im mittleren Bereich des durchschnittlichen Anteils an Auszubildenden an allen Anfängerinnen und Anfängern und zeigten im Vergleich etwas geringere Zuwächse.

Im RB Kassel wies in den letzten 10 Jahren durchgängig der Landkreis Hersfeld-Rotenburg den höchsten Anteil an neuen Azubis aus. Bei weiteren fünf Regionen (documenta-Stadt Kassel sowie Landkreise Waldeck-Frankenberg, Fulda, Kassel und Schwalm-Eder) gab es einen Anstieg der Anteile zu verzeichnen, einzige Ausnahme bildet der Werra-Meißner-Kreis mit einem leichten Rückgang um einen halben Prozentpunkt im Vergleich zum Jahr 2015/16.

Den größten relativen Anstieg über alle Regionen der drei Regierungsbezirke hinweg verzeichnete im Vergleich der Schuljahre 2015/16 und 2024/25 der Hochtaunuskreis (23,5 %), gefolgt vom Landkreis Hersfeld-Rotenburg (15,7 %) und der Stadt Frankfurt am Main (11,8 %). Die größte relative Abnahme wies der Landkreis Waldeck-Frankenberg (- 15,6 %) auf, gefolgt vom Vogelsbergkreis und dem Landkreis Kassel (jeweils - 12,4 %).

Die integrierte Ausbildungsberichterstattung

Mehr Informationen sind im Ergebnisbericht 2025 der integrierten Ausbildungsberichtserstattung (iABE) für Hessen auf derInternetseiteÖffnet sich in einem neuen Fenster des Hessischen Statistischen Landesamts veröffentlicht. Ergänzend werden zudem auch unterjährig Berichte mit regionalisierten Daten bis auf Kreisebene veröffentlicht. Die iABE informiert detailliert über das dynamische und komplexe Geschehen beim Übergang von der Schule ins Berufsleben. Die integrierten Ausbildungsberichterstattung (iABE) ist ein Berichtssystem, das alle Qualifizierungswege erfasst und in einer Gesamtschau abbildet, die Jugendlichen nach Verlassen des Sekundarbereichs I allgemeinbildender Schulen und Förderschulen offenstehen. Sie betrachtet dabei die jeweils angestrebten Bildungsziele wie Berufsabschluss, Hochschulreife oder Teilnahme an Bildungsgängen im Übergangsbereich von Schule und Beruf. Grundlage hierfür sind die Statistik der allgemeinbildenden und beruflichen Schulen, die Statistiken der Schulen des Gesundheitswesens, der Pflegeausbildungsstatistik, der Personalstandstatistik, der Förderstatistik der Bundesagentur für Arbeit als auch die Hochschulstatistik. Sie dient als Grundlage für bildungspolitische Entscheidungen und wird jährlich im Auftrag des Hessischen Wirtschaftsministeriums vom Hessischen Statistischen Landesamt erstellt.

Die Ausbildungsmarktbilanz der Bundesagentur für Arbeit hingegen bezieht sich auf die statistischen Daten der Bundesagentur für Arbeit hinsichtlich der bei dieser gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber und der gemeldeten Ausbildungsstellen und der auf dieser Basis erfolgten Vermittlung.