Auch während der Pandemie waren die hessischen Betriebe auf der Suche nach Fachkräften. Gleichzeitig stieg im letzten Jahr die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse weiter an.
Der erste Report analysiert das Einstellungsverhalten und die Personalbedarfe der Betriebe sowie deren Aktivitäten zur Bindung der Mitarbeitenden. Dazu wurden knapp 1.200 hessische Betriebe im Zeitraum Juli bis November 2021 befragt.
Einstellungen nahmen im 1. Halbjahr 2021 wieder zu
Nach dem deutlichen Einbruch im 1. Halbjahr 2020 nahmen die Einstellungen in hessischen Betrieben im 1. Halbjahr 2021 wieder leicht Fahrt auf; ihre Zahl übertraf die der ausscheidenden Beschäftigten. Der Trend der Vorpandemiejahre konnte allerdings noch nicht erreicht werden. Vor allem im Wirtschaftszweig Sonstige Dienstleistungen und in Kleinstbetrieben herrschte noch Zurückhaltung. Bei Einstellungen priorisierten die hessischen Betriebe auch im zweiten Pandemiejahr eher Fachkräfte als Personal für einfache Tätigkeiten. Gleichzeitig ging der Anteil der Kündigungen seitens der Arbeitgeber im dritten Jahr in Folge zurück.
Akute Personalbedarfe auf Höchststand
28 Prozent der hessischen Betriebe meldeten einen Sofortbedarf an Arbeitskräften. Dies entsprach nahezu dem Niveau vor der Pandemie, die Zahl der sofort gesuchten Arbeitskräfte erreichte mit 133.000 einen neuen Höchstwert. 60 Prozent der Stellen verlangten eine Berufsausbildung und 15 Prozent ein Studium. 26 Prozent aller Stellen betrafen einfache Tätigkeiten.
Insbesondere unter den mittelgroßen Betrieben hat der Anteil der Betriebe, die gerne sofort einstellen würden, stark zugenommen.
Gewinn- und Erfolgsbeteiligung für Beschäftigte
Bei zunehmender Beschäftigungsdynamik ist es für Betriebe bedeutsam, Beschäftigte an sich zu binden und ihre Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern, etwa mit finanziellen Anreizen oder flexiblen Arbeitszeiten. Im Zeitverlauf hat etwa jeder zehnte Betrieb Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Gewinn bzw. Erfolg des Betriebs beteiligt. Ein Drittel der Betriebe bot Arbeitszeitkonten an.
Hintergrundinformationen
Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB) lässt seit 1993 jährlich Betriebe im Rahmen des IAB-Betriebspanels durch das Marktforschungsinstitut Kantar befragen. Die Auswertung für Hessen erfolgt durch das Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur. Gefördert werden die hessischen Zusatzauswertungen aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen sowie der Bundesagentur für Arbeit.