Um Alleinerziehende in Hessen und ihre Kinder zu unterstützen, fördert die Hessische Landesregierung den Landesverband Hessen alleinerziehender Mütter und Väter (VAMV) im Rahmen einer institutionellen Förderung mit jährlich 80.000 Euro. Mit Hilfe der Mittel kann der VAMV Fachkräfte bezahlen und so eine langfristige und kontinuierliche Arbeit sicherstellen. „Alleinerziehend zu sein, stellt hohe Anforderungen und fordert den ganzen Einsatz. Die soziale und finanzielle Situation von Alleinerziehenden ist oft besonders schwierig und stellt Mütter und Väter vor komplexe Herausforderungen. Viele müssen die Verantwortung sowohl für den Lebensunterhalt als auch für die Familienarbeit im Haushalt und die Sorgearbeit für die Kinder buchstäblich alleine tragen“, erklärte Familienministerin Diana Stolz. Fachgerechte Unterstützung und kompetente Beratung hilft Einelternfamilien, die Herausforderungen des Alltags besser meistern zu können.
Beratung für Alleinerziehende in ganz Hessen per Telefon oder online
Erstmalig fördert Hessen daher auch ein weiteres Projekt des VAMV mit einem Betrag von 9.171,20 Euro. Ziel ist es, eine niedrigschwellige und ortsunabhängige Beratung für Alleinerziehende in ganz Hessen per Telefon oder auf Wunsch online anzubieten. So können Alleinerziehende auch ortsunabhängig bei Fragen zum Beispiel zur sozialen Absicherung, zu häuslicher Gewalt, Kinderbetreuung und zu wohnortnahen Angeboten für Alleinerziehende unterstützt werden.
Der Verband alleinerziehender Mütter und Väter (VAMV) setzt sich als Familienverband auf allen Ebenen für die Förderung und Gleichstellung dieser Familienform ein. Er ist eine Mitglieder- und Selbsthilfeorganisation, in der sich Mütter und Väter organisieren, um sich aktiv für die Anerkennung und Verbesserung der Situation von Alleinerziehenden einzusetzen und sich gegenseitig zu unterstützen.
Der Verband bietet Unterstützung in rechtlicher, sozialer, psychologischer oder pädagogischer Hinsicht an. Er setzt sich durch Öffentlichkeitsarbeit und Aktivitäten in verschiedenen Gremien und Organisationen für die Belange Alleinerziehender auf allen Ebenen des gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Lebens ein.
In Hessen gibt es etwa 187.000 Alleinerziehende. Von 1,4 Millionen Kindern leben 250.000 Kinder in Familien mit einem Elternteil, das sind ca. 18 %. Die Situation von alleinerziehenden Müttern und Vätern ist kompliziert, neben strukturellen Benachteiligungen und finanziellen Problemen müssen Regelungen zu Themen wie Umgang, Sorgerecht, Unterhalt, Kinderbetreuung, Gesundheitsvorsorge, Beziehung zum anderen Elternteil und Erziehungsfragen getroffen werden. Nur durch differenzierte Unterstützungsleistungen kann diese Mehrfachbelastung und mögliche Überforderung abgefedert werden.
Kompetente Anlaufstelle für angemessene und zielgenaue Unterstützung
„Der Landesverband Hessen alleinerziehender Mütter und Väter stellt eine kompetente Anlaufstelle für angemessene und zielgenaue Unterstützung dar und es ist uns ein Anliegen, den Verband in dieser wichtigen Arbeit zu stärken. Familien sind der Ort, in dem wir voneinander lernen, füreinander da zu sein und füreinander Verantwortung zu übernehmen. Einelternfamilien mit ihren individuellen Bedarfen verstärkt in den Blick zu nehmen ist eine wichtige familien- und sozialpolitische Aufgabe und hierfür ist es notwendig, dass sich die verschiedenen professionellen Akteure in einem Unterstützungsnetzwerk kontinuierlich und systematisch über eine koordinierte Hilfe verständigen, abgestimmt arbeiten und Ideen zur Weiterentwicklung des Hilfeangebotes diskutieren“, betonte die Ministerin abschließend.