Hessens Chef der Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer (Mitte), und Finanzminister Michael Boddenberg (rechts) haben heute den Regierungschef Liechtensteins, Dr. Daniel Risch (links) in der Hessischen Staatskanzlei empfangen.

Hessische Staatskanzlei

Landesregierung empfängt Regierungschef des Fürstentums Liechtenstein

Hessens Chef der Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer, und Finanzminister Michael Boddenberg haben am Montag den Regierungschef des Fürstentums Liechtenstein, Dr. Daniel Risch, und die Botschafterin des Fürstentums in Deutschland, Isabel Frommelt-Gottschald, empfangen.

„Gerade in Zeiten länderübergreifender Krisen - wie dem russischen Angriff auf die Ukraine und die dadurch ausgelösten Energieengpässe und Preisanstiege - ist der kontinuierliche Austausch von elementarer Bedeutung. Dabei können wir vertrauensvoll zusammenarbeiten, da uns mit Liechtenstein traditionell eine gute europäische Partnerschaft verbindet“, betonte Wintermeyer.

Austausch zu aktuellen Herausforderungen in Energiekrise und Klimawandel

Bei dem Besuch in der Hessischen Staatskanzlei diskutierten das Bundesland und Liechtenstein außerdem die Herausforderungen durch die weiterhin steigende Inflationsrate, über die Zinswende, die Zusammenarbeit bei Geldwäsche und Steuerhinterziehung sowie die EZB-Politik. „Aktuell ist unsere Wirtschaft gleich mehrfach belastet: Die Energiepreise gehen durch die Decke, die Zinswende kommt zu einem Zeitpunkt, zu dem Transformationsaufgaben hin zu einer nachhaltigen und digitalen Wirtschaft hohe Investitionen erfordern. In dieser Gemengelage ist es von herausragender Bedeutung, sowohl für Bank- als auch für Kapitalmarktfinanzierungen die Rahmenbedingungen zu optimieren. Hier sind wir mit unseren europäischen Nachbarn und mit Liechtenstein im Austausch“, erklärte der Hessische Finanzminister Michael Boddenberg.

Liechtenstein steht im Russland-Ukraine-Konflikt an der Seite des Westens. Bereits einen Tag nach Kriegsbeginn hat das Land Finanzmittel für humanitäre Projekte zur Verfügung gestellt und hat sich den Sanktionsmaßnahmen der EU gegen Russland und Belarus „als Teil der europäischen Werte- und Interessengemeinschaft“ angeschlossen.

Auch die drängenden Fragen der Energiekrise, des Klimawandels und Fragen der Nachhaltigkeit sowie deren Auswirkungen auf Lieferketten und Industriebetriebe standen auf dem Programm. Die Politiker waren sich einig, dass alles getan werden müsse, um eine Wirtschaftskrise sowie eine inakzeptable Belastung der Bevölkerung durch die steigenden Preise zu verhindern. Hessen betonte, man brauche dazu in Deutschland ein „schlagkräftiges“ und „entschlossenes“ Handeln des Bundes, anstelle des „inakzeptablen“ Vorgehens der Bundesregierung beim Entlastungspaket. Dieses wurde geschnürt, ohne die Länder bei der existenziellen Frage der Kostenverteilung einzubinden.