1699 private Adressen, 29 Unternehmen sowie 44 Schulen im Landkreis Kassel sollen bis Ende des Jahres ans schnelle Glasfasernetz angeschlossen werden. Das Land Hessen fördert den Ausbau mit fast 4 Millionen Euro. Die Mittel stammen aus dem EU-Förderprogramm ELER, mit dem die nachhaltige Entwicklung der ländlichen Räume in der Europäischen Union gefördert wird. Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus hat heute den Zuwendungsbescheid an den Landrat des Landkreises Kassel, Andreas Siebert, überreicht und sich vor Ort an einer der aktuellen Baustellen in Vellmar über das Projekt informiert.
„Die Versorgung des ländlichen Raums liegt uns als Hessischer Landesregierung besonders am Herzen. Wir wollen gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Hessen schaffen, um starke ländliche Regionen lebenswert und attraktiv zu machen“, sagte die Digitalministerin. „Deshalb freut es mich, dass der Glasfaserausbau in ganz Hessen und explizit auch hier im Landkreis Kassel so zügig fortschreitet. Denn egal ob für gutes Arbeiten im Homeoffice, für umfangreiche Anwendungen in Unternehmen oder für den digitalen Unterricht an Schulen: schnelles Internet gehört heute mit zur Grundversorgung.“
Auch Schulen bekommen Glasfaseranbindung
Das aktuelle Ausbauvorhaben soll Internet direkt bis in die Gebäude hinein schaffen und somit Gigabitgeschwindigkeiten ermöglichen. Mit der Umsetzung des Förderprojekts werden rund 76 Kilometer Glasfaser sowie rund 70 Kilometer Leerrohre verlegt. Die Ausbaumaßnahmen werden die Versorgung der privaten Haushalte sowie Gewerbestandorte im Landkreis Kassel deutlich verbessern. Durch den Ausbau wird auch die Glasfaseranbindung der Schulen in Trägerschaft des Landkreises deutlich gesteigert. Von den rund 70 Schulen im Landkreis werden durch das aktuelle Ausbauprojekt 44 Schulen an Glasfasernetze angebunden. „Die Schulen haben für uns eine besondere Priorität, denn wir müssen den Nachwuchs auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereiten. Deshalb freut es mich, dass Ende 2021 schon 77 Prozent der Schulen in Hessen gigabitfähig angebunden waren. Bis Ende 2022 sollen es nahezu alle Schulen sein“, betonte Digitalministerin Sinemus.
„Mit dem gemeinschaftlichen Projekt des Landkreises Kassel, zusammen mit den sechs Kommunen Helsa, Naumburg, Niestetal, Vellmar, Wolfhagen und Zierenberg, sind wir wieder einen guten Schritt vorangekommen, um allen Bürgern und Unternehmen im Landkreis ein glasfaserbasiertes Angebot unterbreiten zu können“, so Landrat Andreas Siebert, der darüber hinaus auch sehr erfreut ist, dass die ausbauenden Telekommunikations-Unternehmen auch eigenwirtschaftlich über die geförderten Adressen hinaus ihr Engagement für die Region zeigen.
Förderung von Land und Bund
Die Gesamtinvestitionshöhe des Projekts beträgt knapp 15 Millionen Euro. Den zuschussfähigen Anteil von rund 8 Millionen Euro fördert das Land Hessen mit 3,927 Millionen Euro, die aus ELER-Mitteln stammen. Der Bund unterstützt zudem mit 3,141 Millionen Euro, die aus dem „Weiße Flecken“-Förderprogramm kommen, mit denen Gebiete, in denen die Geschwindigkeit unter 30 Mbit/s liegt, gefördert werden.
Den Förderbescheid des Bundes überreichte Martin Vögely von der atene KOM, die Projektträger des Bundes ist. In seinem Grußwort unterstrich er, dass das Ziel einer flächendeckenden und hochleistungsfähigen digitalen Infrastruktur nur gemeinsam erreicht werden kann: „Bei der erfolgreichen Umsetzung eines solch wichtigen Projektes spielen die beteiligten Akteure eine entscheidende Rolle. Deswegen möchte ich besonders die vorbildliche und zielgerichtete Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis Kassel, dem Bundesland Hessen und dem Bund hervorheben.“