Die Integration und Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) im Gesundheitswesen eröffnet viele Möglichkeiten zur Verbesserung der Diagnose, Behandlung und Forschung. Eine wesentliche Neuerung ist der Einsatz von sogenannten großen Sprachmodellen im Gesundheitswesen (Large Language Models, LLM). Mit Hilfe dieser Werkzeuge ist es möglich, in riesigen Datenbanken per Sprache zu suchen und zu kommunizieren. Hessens AI Quality & Testing Hub (AIQ) gegründet durch das Land Hessen und den VDE, hat als Technologiepartner entsprechende Entwicklungs- und Testwerkzeuge bereitgestellt und validiert gerade im Rahmen des Zulassungsverfahrens zum ersten Mal ein Medizinprodukt auf Basis eines LLM.
Digitalisierung der Gesundheitsbranche
Das Produkt des Unternehmens Prof. Valmed wird die erste Sprach-App sein, die Ärzten und medizinischem Fachpersonal validierte medizinische Informationen durch ein LLM bereitstellt. Die innovative Plattform will die Art und Weise revolutionieren, wie medizinisches Fachpersonal auf verifizierte medizinische Daten zugreifen kann mit dem Ziel, die Diagnose und Therapie zu verbessern, Zeit zu sparen und einen Beitrag zur Digitalisierung der Gesundheitsbranche zu leisten. „Der Einsatz von KI im Gesundheitswesen ermöglicht Innovationen und eine spürbare Verbesserung der Qualität. Mit unserem bundesweit ersten AI Quality & Testing Hub fördern wir die Qualität von KI-Systemen, damit Nutzerinnen und Nutzer Vertrauen in KI-Anwendungen gewinnen. ‚KI made in Hessen‘ soll ein Markenzeichen unseres Landes werden, das für Innovation, Verantwortung und Zukunft steht“, betont Hessens Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus.
Dr. Beate Mand, stellvertretende Vorstandsvorsitzende des VDE:
„Künstliche Intelligenz ist eine der dominierenden Technologien unserer Zeit. Insbesondere wenn es um KI-Anwendungen im Gesundheitswesen geht, müssen Innovation und Sicherheit Hand in Hand gehen. Der VDE arbeitet mit seinen Expertinnen und Experten daran, den Weg für einen vertrauensvollen und regelkonformen Einsatz von KI-Systemen in der Medizin zu ebnen und transparente Märkte zu schaffen.“
Dr. Michael Rammensee, Geschäftsführer des AIQ:
„Am Beispiel dieser App sieht man, dass die Qualität von KI-basierten Applikationen nur von Anfang an im Entwicklungsprozess sichergestellt werden kann. Dieses Tool zur Therapieerleichterung wird ein Meilenstein im Einsatz von sicherer KI weit über den Medizinbereich hinaus sein. Wir sind stolz, mit unserem Wissen zum Erfolg beitragen zu können.“
Dr. Vera Rödel, CEO Prof. Valmed:
„Die Kooperation mit dem AIQ stärkt unsere Position als ‚First mover‘ im Bereich des Zugangs zu validierten medizinischen Informationen mit der Hilfe von KI. Die Zusammenarbeit mit dem AIQ ist ein entscheidender Faktor für die Qualität unseres Tools, mit dem wir die Zukunft der medizinischen KI im Gesundheitswesen konkret gestalten. Wir sind stolz darauf, gemeinsam die Versorgung von Patienten mit Erkrankungen zu revolutionieren, die medizinische Forschung, die Therapie und Diagnoseentscheidung zu verbessern und so den Arbeitsalltag der Zukunft mitzugestalten.“
Gerade wenn multimodale Diagnostik und personalisierte Therapiekonzepte in Feldern mit viel medizinisch-therapeutischer Innovation zusammenkommen, hilft KI die vielgestaltigen Informationen zu ordnen und sortiert aufzubereiten. Eine Stärke von KI ist die Erkennung von krankhaften Mustern, mit denen Erkrankungen früher oder präziser erfasst werden können. Darüber hinaus kann KI helfen, personalisierte Behandlungspläne zu erstellen. Die medizinische KI-Anwendung des in Hessen ansässigen Start-ups Prof. Valmed GmbH stellt validierte, neutrale medizinische Information bereit und bereitet diese mit der Hilfe von KI auf. Dies geschieht auf Basis einer für den Nutzer transparenten Datenarchitektur, in natürlicher Sprache und mit Einsatz von modernen ChatBots, die auf große Sprachmodelle zurückgreifen.
Hessen ist einer der stärksten Standorte der Gesundheitsindustrie in Deutschland
„Die innovative Nutzung von KI gewinnt vor dem Hintergrund der derzeitigen Überlastung des Gesundheitssystems an besonderer Bedeutung. Gerade in diesem Bereich trägt die Erleichterung der Therapie- und Diagnoseentscheidung zu einer besseren und schnelleren Versorgung einzelner Patientinnen und Patienten bei. Hessen ist einer der stärksten Standorte der Gesundheitsindustrie in Deutschland. Grundstein hierfür sind Forschung und Innovation“, schließt Sinemus und verweist auf das im Dezember vorgestellte Positionspapier GesundheitsdatenÖffnet sich in einem neuen Fenster der Hessischen Landesregierung.